Der Schrottpreis wird entsprechend des Stahlverbrauches steigen
Seit Jahresbeginn nahm die Weltstahlproduktion um 7 % zu. Der Schrottpreis nahm gleichzeitig leicht ab, wird aber in naher Zukunft nachziehen, da Altmetall ein zu 100 % verwertbarer Rohstoff für die Metallindustrie ist. Hauptsächlich verantwortlich für den erhöhten Bedarf sind die Nordamerikaner, mit einem Mehrbedarf von 4 %, und die Europäer, mit einem Mehrbedarf von 2,4 %. Berechnungen der Deutschen Industriebank zufolge wird 2017 ein Stahlproduktionsanstieg von 3 % erwartet. Der Stahlverbrauch in China wird voraussichtlich ebenfalls um 3 % steigen. Der für Deutschland kalkulierte Bedarf für 2017 dürfte bei ungefähr 43 Millionen Tonnen liegen. Da in Großbritannien allerdings Produktionswiederaufnahmen stattfinden, wird der Bedarf an Stahl und Metallschrott innerhalb der EU sehr wahrscheinlich noch weiter steigen. Trotz Brexit Entscheid ist Großbritannien noch ungefähr 2 Jahre lang Mitglied der EU, und die Unternehmen werden die steuerlichen und standsortbedingten Vorteile voll ausnutzen, bevor gesetzliche Veränderungen eine Umstrukturierung der Unternehmen zur Folge haben werden.
Schrottpreis steigt in naher Zukunft
Obwohl der Schrottpreis im Februar 2017 durchschnittlich um 15 bis 20 € je Tonne gefallen ist, wird ein deutlicher Preisanstieg aufgrund des Mehrbedarfes erwartet. Im März sind die Preisreduktionen im Vergleich zum Januar immer geringer ausgefallen. Ein klarer Trend ist also schon zu sehen und das liegt allem Anschein nach am Kaufverhalten der Türkei. Diese hat in jüngster Zeit massiv Stahl und Altmetall aufgekauft. Aufgrund der Oxygenstahlproduzenten ist Eisenschrott ohnehin schon knapp im Angebot, und das Neuschrottaufkommen fällt geringer aus als erwartet. Sollte die Nachfrage aus der Türkei konstant bleiben, ist ein Anstieg des Schrottpreises nur eine Frage der Zeit, und diese Zeit dürfte nun gekommen sein. Die Eisenerz-Spotpreise stützen logischerweise weiter das Preisniveau. Im März wird mit einem Preisanstieg von 4 % gerechnet, und dieser Trend wird wohl wegen des hohen Bedarfes im Folgequartal weiter anhalten. Dementsprechend ist der Anstieg der Altmetallpreise bereits angelaufen.